Erinnern heißt Verändern – 10.06.2023 – Podiumsgespräch mit der Initiative 19. Februar

Erinnern heißt Verändern

Podiumsdiskussion mit Angehörigen der Opfer der rassistischen Morde in Hanau 10.06.2023 | 19 Uhr | Rathaus Festsaal Münster

Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen ermordet: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Auch über drei Jahre nach dem rassistischen Anschlag sind eklatante Fragen unbeantwortet geblieben. Der Attentäter war der Polizei bereits als rechts­extrem bekannt; wieso wurde er nicht besser überwacht? Warum war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena ­Bar, einem der Tatorte, verschlos­sen? Polizisten des SEK, die rund um das Wohnhaus des Täters eingesetzt waren, wurden später als rechts­extremistisch entlarvt; welche Rolle spielte deren Gesinnung beim Einsatz? Wieso wird diese Tatsache nicht weiter untersucht?

Angehörige der Opfer, die seit drei Jahren um Aufklärung kämpfen, sind ins Münsteraner Rathaus eingeladen, um von Ihren Erfahrungen, Enttäuschungen, Hoffnungen und Forderungen zu erzählen. Aus Erinnerung soll Veränderung erwachsen – in der Zivilgesellschaft ebenso wie in Politik, Behörden und Medien.

Moderiert wird das Podiumsgespräch von Heike Kleffner. Sie ist Journalistin, Autorin und Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.

Die Veranstaltung findet in Ergänzung zum Theaterabend AND NOW HANAU (Uraufführung bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen) statt. Tuğsal Moğul lässt in seinem Stück die Perspektive der Opfer zu Wort kommen und fragt auch nach den vielen Fehlern, die vor, während und nach dem Einsatz von Seiten der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und den Medien begangen wurden.

Eine Kooperation von Theater Münster, der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Münster, dem Integrationsrat der Stadt Münster und der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Mit freundlicher Unterstützung der Initiative 19. Februar Hanau.